Im Ausland studieren? Einer unserer dualen Studenten verbrachte ein Semester in Slowenien. Erfahre mehr in seinem Reisebericht:
Mein Name ist Kolja Tüllner und ich studiere seit 2018 dual bei der Stadtverwaltung Herne im Studiengang Bachelor of Arts mit dem Schwerpunkt der Verwaltungsbetriebswirtschaftslehre. Im Rahmen meiner Ausbildung besteht die Möglichkeit einen Teil der nötigen Creditpoints anstelle einer Projektarbeit durch ein Auslandsstudium zu erwerben. Ich entschied mich für ein 3-monatiges Semester in Ljubljana, der Hauptstadt von Slowenien, von Februar bis Mai 2020.
Die ersten Eindrücke von der Stadt, der Universität und den Menschen überwältigten mich. Vor allem die Vielzahl an internationalen Mitstudierenden, die ich in den Vorlesungen oder durch Aktionen der Studierenden-Organisation kennen lernen durfte, halfen mir, mich direkt wohl und willkommen zu fühlen.
Das studieren an der Fakultät für öffentliche Verwaltung in englischer Sprache war für mich kein Problem. Um meinem Studienschwerpunkt gerecht zu werden, belegte ich 3 Kurse, wobei mir vor allem die Kurse „public finance“ und „organizational behaviour“ gefielen. In diesen lernte ich beispielsweise das Steuersystem von Slowenien und anderen Nationen, sowie deren Unterschiede kennen und verstand die Organisation einer öffentlichen Verwaltung besser. Durch die freundlichen Lehrkräfte und die sehr kleinen Kurse, die teilweise nur für ausländische Studierende eingerichtet wurden, wurden perfekte Bedingungen zum Verstehen der Inhalte geschaffen.
Neben meinem Studium blieb auch Freiraum für meine Freizeit und zur Erkundung des Landes und der Stadt. Mein Hobby Basketball ist in Slowenien sehr populär. Unter anderem treten die einzelnen Fakultäten der Universität in einem Ligasystem gegeneinander an. Ich bewarb mich im Team meiner Fakultät und durfte dort zusammen mit slowenischen Mitstudierenden trainieren, was mir großen Spaß bereitete.
Weiterhin erkundete ich die Stadt, die besonders in der Altstadt im Stadtzentrum sehr sehenswert ist, wunderschöne Gebäude und einen eigenen, ruhigen Charme besitzt. Besonders die schneebedeckten Berge, die man mit Blick Richtung Norden von fast überall in der Stadt sehen konnte, erzeugten eine tolle Atmosphäre.
Slowenien ist ein sehr kleines Land mitten in Europa. Mit der Hilfe der Studierenden-Organisation fuhr ich zu den Seen von Bled und Bohinj, die beide ein schönes Panorama abgaben. Einen Tagesausflug werde ich niemals vergessen, da die Aussicht von einem leicht schneebedeckten Berg, das kristallklare Wasser und die Stille einfach unbeschreiblich waren. Karneval erlebte ich in dem kleinen Ort Ptuj, indem eine Parade mit traditionellen Kostümen stattfand.
Mitte März musste ich die ersten Erfahrungen mit der Corona-Pandemie machen, sodass alle Geschäfte geschlossen und der öffentliche Nahverkehr ausgesetzt wurden. Etwa eine Woche später entschied ich mich, das Auslandssemester vor Ort abzubrechen. Mein Semester konnte ich glücklicherweise mit der Hilfe von Online-Vorlesungen fortführen und erfolgreich abschließen.
Trotz des ungeplanten und traurigen Endes, überwiegen für mich ganz klar die positiven Aspekte dieses Semesters. Für diese tolle Zeit und die Erfahrungen, die ich sammeln durfte, bin ich sehr dankbar und bereue es keinesfalls diese Möglichkeit wahrgenommen zu haben!
Deshalb möchte ich mich insbesondere bei dem Team Ausbildung der Stadt Herne für die Ermöglichung des Auslandaufenthalts und die unkomplizierte Hilfe, sowie bei der Univerza v Ljubljani, die mich ständig mit neuen Informationen zur momentanen Situation informiert, beraten und unterstützt hat, bedanken. Auch der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (HSPV NRW) möchte ich meinen Dank aussprechen.